Natürliche, selbstgerührte Seife... es gibt kaum etwas angenehmeres und heilsameres für die Haut! Seife zu rühren, bietet unendliche Kreativitäts-Freiräume. Wer etwas Forschergeist , Phantasie und Mut besitzt, wird begeistert sein und Mühe haben, dem Suchtpotenzial dieses Hobbies zu widerstehen...
Freitag, 8. September 2017
Donnerstag, 7. September 2017
No. 1018 historisch inspirierte "gefüllte Seife"
No. 1018
07.09.2017
historische inspirierte "gefüllte Seife"
heute habe ich mich mit dem „Füllen“ der Seifen, wie es früher üblich war beschäftigt
um eine Seife zu strecken, und dem Bedarf nach günstigerer Seife gerecht zu werden haben die Seifensieder ihre Seifen gefüllt, dh es wurde entweder am Gewicht oder /und am Volumen der Seife gedreht
das konnte, im weitesten Sinne, mit Lauge geschehen, was aber nur sinnvoll war bei Seifen die andere Zwecke hatten, als zur Körperhygiene zu dienen, denn scharfe Seifen sind nicht so gut zur Haut, wie wir wohl wissen
oder die Seifen wurden mit Talk, Erden oder Ähnlichem gefüllt
gefunden habe ich auch noch die Idee, Seifen mit Zuckersirup zu "füllen"
Die letzte Variante hatte es mir angetan!
ich habe meinen Seifenleim in drei Teile aufgeteilt
A - ein kleiner Teil blieb unbefüllt
B - ein kleiner Teil wurde mit Styrax Extrakt geduftet
C - und ein größerer Teil wurde mit Zuckersirup gefüllt
außerdem fand ich irgendwo, ich habe mich die Augen müde gesucht um die Stelle wiederzufinden, blieb aber erfolglos,
den Hinweis, dass man chemisch reines Vanillin direkt in die Lauge geben könne
ich habe ein sehr simples Rezept gewählt, das sicherlich sich damals nicht unwahrscheinlich gewesen wäre
5% Zucker habe ich in 25% Wasser zum sieden gebracht und einkochen lassen,
letztendlich war es noch die Hälfte der anfänglichen Menge
Das Vanillin hat sich so gar nicht artig benommen, in der Lauge, es schwammen bröselig obenauf,
aber zumindest klebte es nicht am Boden
leider war ich, ab hier, so im Prozess vertieft, dass ich keine Photos mehr machen konnte...
A - blieb sehr schön flüssig und geschmeidig, trotz tüchtigem Rühren mit dem Pürierst
B - wurde nach Zugabe des Styrax Extraktes natürlich sofort klumpig
C - habe ich ähnlich lange gerührt wie A und dann den Zuckersirup untergerührt, die Farbe wurde heller, und es dickte leicht an, blieb aber schön geschmeidig
es kam also ein Teil von C in die Form
dann habe ich B dazugegeben und mit der Gabel etwas gehäckselt
dann wieder C drauf und als Abschluss der Länge nach hälftig A und C
zum Schluss habe ich aus den Resten von B noch kleine Kügelchen geformt und auf die Mittellinie drapiert
Mittwoch, 6. September 2017
No. 1017 historische Alabaster-Seife
No. 1017
06.09.2017
historische Alabaster- Seife
ich habe dann mal umgerechnet und mich ans Werk gemacht
solch einen Anblick hatte ich noch nie, in meinem Seifeltopf...
es erinnerte mich an Wasserkefir
leider unscharf, aber hier wird es endlich flüssig
Montag, 4. September 2017
No. 1016 historische flüssige Feinseife
No. 1016
04.09.2017
historisches Seife Sieden scheint gerade in der Luft zu liegen
wenn auch bei mir, nicht so sehr in Nachmachen der altertümlichen Methoden, als vielmehr im Aufgreifen von Rezepten und Duftmischungen...
ich habe also bei Dr. C. Deite
(Chemiker und Dirigent der Potsdamer Stearin-Fabrik)
und Dr Walter Schrauth
(Privatdozent an der Universität Berlin
Direktor der Tetralin-Gesellschaft)
Handbuch der Seifenfabrikation Deite/Schrauth
von 1921
etwas Interessantes gefunden:
flüssige Feinseife auf kaltem Wege (Seite 589)
800g Oliven- oder Erdnussöl
xxxg Ätzkali in
200g Wasser gelöst
50g Alkohol
4g Limonen (Parfum)
1250g destilliertes Wasser
"man setzt zunächst der Ätzkalilauge das Öl und den Alkohol hinzu,
worauf man das Gemisch 10-15 Minuten lang stark durchschüttelt.
Alsdann läßt man unter öfteren Schütteln eine Stunde stehen, verdünnt hierauf mit der angegeben Wassermenge und filtriert nach mehrtägigem Stehen"
ich habe mir das Ganze ein wenig zurechtgestutzt auf:
100g Olivenöl
xxxg KOH und 20g destilliertes Wasser für die Lauge
(ich habe die Angaben lieber im Seifenrechner kontrolliert und angepasst)
6,25g 95%igen Alkohol
0,5g Zitronenmyrte, PÖ
156g destilliertes Wasser zur Verdünnung
schütteln ließ sich die Mischung nur ca 8 Minuten lang, dann wurde die Masse zu dick,
ich habe also das Glas geöffnet und immer wieder tüchtig mit einem Löffel gerührt
nach einer guten Stunde habe ich das restliche Wasser erhitzt und dazugegeben,
da mit blossem Schütteln noch Klümpchen zu sehen waren, habe ich mit dem Handmixer noch etwas gerührt
im Glas habe ich nun einen cremigen Inhalt von der Konsistenz und dem Aussehen von Vanillesauce mit sanftem zitronigem Duft
insgesamt wirklich sehr sehr simpel
eine interessante stabile Blasenbildung war zu beobachten:
nach einem Tag schaut es so aus
nach einem Weiteren so:
heute habe ich mal hineingesehen in das Glas,
und es gab keine Flüssigseife zu bewundern sondern ein wunderschöne "Olivencremeseife"