No. 811
07.10.2015
Warum ich das Seife Sieden so mag..... oder warum diese Seife skandalös ist
aber ich sollte lieber mal von vorne beginnen. Seit etlicher Zeit ärgere ich mich bei meinen Seifen über ein Phänomen, das die liebe Claudia sehr treffend als "Schneide-Akne" bezeichnete. Das sind kleine Hübbelchen oder Knübbelchen, die entstehen, wenn ich mit dem Drahtschneider meine Seifen schneide. Diese kleinen Unebenheiten, die beim ersten Anwaschen, oder nach dem Polieren des Seifenstücks vollständig verschwinden erregen immer wieder meinen Unwillen .
Lange schon probiere ich herum und versuche ihnen auf die Spur zu kommen, ich habe diverse Inhaltstoffe eliminiert und variiert, Vorgehensweisen verändert. Gestern dann habe ich meinen inneren Schweinhund überwunden, und mein Seifenkind nicht zum Anschubsen der Gelphase in den Ofen geschoben, sondern das Thema Geduld zum Motto ernannt.
Meine eingefüllte Seife kam auf/in? die kühlste Kachelofenecke, dort herrscht eine Temperatur von 30-45°C, je nach dem wie lange das Schüren des Ofens (1x täglich) her ist. Dort habe ich sie 19 Stunden belassen, da sie mit stark reduziertem Wasseranteil gerührt wurde, kann sie nicht gegelt haben (die Gelphase tritt in diesem Fall meist erst bei ca 70°C+ Ofentemperatur auf) , ich habe auch immer wieder gefühlt, sie wurde nicht weich, und die Oberfläche hat sich nicht verändert.
Heute Morgen beim Ausformen habe ich nicht schlecht gestaunt, die Schnittkanten sind tatsächlich ohne "Schneide-Akne" aber noch niemals hatte ich solch extreme Glycerinflüße. Die einzige extra Flüssigkeit war in meiner Kaolincreme, das waren sage und schreibe 12gr, allerdings natürlich im Zusammenspiel mit TiO² (3 gr)
einige These lassen sich, meines Erachtens aus dieser Seife Ableiten:
- es gibt noch deutlich mehr, als nur mit oder ohne Gelphase, zwischendrin liegen durchaus auch noch unerforschte Welten
- Glycernflüße entstehen durchaus nicht erst mit der Gelphase
- Schneide-Akne scheint tatsächlich, bei Seife mit niedrigem (ca 20%) Wassergehalt durch die Gelphase begünstigt zu werden
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